Zum Inhalt springen

Das Projekt 'Was glaubst denn Du?'

Das Projekt „Was glaubst denn du?“ ist entstanden aus einer gemeinsamen Initiative der Erzbistümer Freiburg und Köln zusammen mit der Muslimischen Akademie Heidelberg und dem Jugendzentrum der Israelischen Kultusgemeinde Nürnberg.

Ziel ist es, den gesellschaftlichen Diskurs rund um Glaube, Religion und religiöse Vielfalt in Deutschland proaktiv zu gestalten und lebensnahe Perspektiven aus dem Alltag verschiedener gläubiger Menschen sichtbar zu machen.

Neben klassischen Roll-ups und Steckbriefen bilden – vorerst sechs – Portraitvideos junger Menschen das Herz dieses Ausstellungsprojekts. Sie erzählen aus ihrem Leben und berichten von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit Blick auf Glauben, Religion und Gesellschaft. Die Personen haben alle selbst am Ausstellungsdesign mitgewirkt, sich persönlich kennengelernt und sind miteinander zu unterschiedlichen Fragen ins Gespräch gekommen. Die Ausstellung möchte dieses interreligiöse Gespräch nun transparent machen und wertvolle Einblicke in die Lebensrealitäten unterschiedlicher gläubiger Menschen in Deutschland geben.

Diese sechs Personen stehen ihrerseits nicht nur für die Vielfalt religiöser Lebenswelten in Deutschland, sondern zeigen auch, wie sich die individuelle Beziehung zu Religion, Kultur, Gesellschaft und religiöser Gemeinschaft ähneln und unterscheiden kann.

Das Projekt ermöglicht damit auch die Rückfrage an alle, die sich mit dieser Ausstellung beschäftigen: „Was glaubst denn Du?“

So soll die gemeinsame wie persönliche Auseinandersetzung mit den Themen Religion, Sozialisation, Kultur, religiöse Vielfalt, Identität(en) durch niedrigschwellige Einblicke in reale Lebenswelten erleichtert werden. Zugleich lädt die Ausstellung dazu ein, Vorbehalte abzubauen, sowie gruppenbezogenen Stereotypisierungen und lebensweltliche Schranken zu überwinden.

Wir laden alle Interessierten ein, mutige Fragen zu stellen, neugierig zu werden, kritisch zu hinterfragen, sowie eigene Impulse mitzunehmen und weiterzutragen!

Wir freuen uns auf reges Anschauen, Ausleihen der Ausstellung und Herunterladen der Materialien.

Für Hinweise und Rückfragen sind wir dankbar und wünschen allen eine spannende, intensive Zeit mit dem Ausstellungsprojekt „Was glaubst denn du?“

Das Projekt ist aus der guten Zusammenarbeit der Projektpartner entstanden:

Die Realisation wurde durch die Förderung ermöglicht:

Was glaubst denn Du? // Die Videos

In den folgenden Videos geben sechs junge Erwachsene einen Einblick in ihre Lebenswelt und lassen euch daran teilhaben, was sie bewegt und wie ihr Verhältnis zum Glauben und ihrer Religion ist. 

Die Teilnehmenden konnten über Kontakte der Kooperationspartner gewonnen werden. Je Religion haben unterschiedliche Geschlechter mitgewirkt, die ihre individuellen Perspektive und damit unterschiedliche Zugänge zu Lebensfragen ermöglicht.

Was glaubst denn du?

Das glaubt Eva

cover-eva

Das RollUp

Der Steckbrief

Das glaubt Jan-Philipp

Das RollUp

Der Steckbrief

cover-j-b

Das glaubt Süheda

cover-sueheda

Das RollUp

Der Steckbrief

Das glaubt Eli

Das RollUp

Der Steckbrief

cover-eli

Das glaubt Ida

cover-ida

Das RollUp

Der Steckbrief

Das glaubt Cem

Das RollUp

Der Steckbrief

cover-cem

Glossar // Begriffe einfach erklärt

"Sunnitisch" bezeichnet die größte Glaubensrichtung im Islam, die sich an der Sunna, also den Überlieferungen und Taten des Propheten Mohammed orientiert. Sunniten stellen etwa 85–90 % der Muslime weltweit.

bezeichnet eine ablehnende Haltung und/oder Gewalt gegenüber Muslim*innen und Menschen, die als muslimisch wahrgenommen werden. Hierbei werden Muslim*innen als eine einheitliche Gruppe wahrgenommen und ihnen bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, die weit über die Religion hinaus gehen.

bezeichnet eine ablehnende Haltung und/oder Gewalt gegenüber Personen jüdischen Glaubens. Antisemitismus gibt es schon seit Jahrhunderten in unterschiedlicher Weise. Er führte unter anderem zur Shoa, bei der über sechs Millionen Jüd*innen von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

arabisch für „Vorhang“ oder „Trennung“ bezeichnet die Praxis muslimischer Frauen, ihr Haar bzw. ihren Körper zu bedecken. Ob und wie Frauen den Hijab tragen, bedingt sich unter anderem durch Traditionen, Herkunft und Mode.

Der Schabbat ist im Judentum der siebte Wochentag und ein wöchentlicher Feiertag. Er beginnt am Freitagabend, endet am Samstagabend und soll an die Schöpfungsgeschichte erinnern, in der Gott am siebten Tag ruhte. An diesem Tag ruhen Juden und Jüdinnen von der Arbeit. Hierzu werden am Freitagabend Kerzen entzündet und ein Festmahl verrichtet und Gebete und Lieder abgehalten.

Kosher bezieht sich auf die jüdischen Speisegesetze, die festlegen, welche Lebensmittel erlaubt sind und wie sie zubereitet werden müssen. Dazu gehört das Verbot bestimmter Tiere, wie Schweinefleisch, und die Trennung von Fleisch und Milchprodukten. Kosher-Lebensmittel müssen speziellen religiösen Vorschriften entsprechen.

bedeutet auf Deutsch "erlaubt" oder „zulässig“ und bezieht sich auf Dinge oder Handlungen, die nach islamischem Recht religiös zulässig sind, insbesondere bei Lebensmitteln, Getränken und Verhaltensweisen.

bedeutet auf Deutsch "verboten" oder „tabu“ und bezeichnet alles, was nach islamischem Recht religiös untersagt ist, wie bestimmte Lebensmittel, z.B. Schweinefleisch oder Verhaltensweisen, z.B. Diebstahl.

ist eine kleine, runde Kopfbedeckung, die von jüdischen Männern getragen wird, insbesondere bei religiösen Anlässen und Gebeten. Sie symbolisiert Ehrfurcht vor Gott und die Anerkennung seiner Präsenz. Die Farbe und der Stil der Kippa spiegeln oft die religiöse und kulturelle Zugehörigkeit innerhalb des Judentums wider.

ist ein 7-tägiges jüdisches Erntedankfest, das im Deutschen auch Laubhüttenfest genannt wird. Es erinnert an die Zeit, als die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten in provisorischen Hütten in der Wüste lebten. Während des Festes bauen Juden oft eine Laubhütte aus Zweigen, Palmwedeln und Holz (Sukka), in der sie essen und manchmal schlafen, um diese Zeit zu gedenken.

Die Thora ist der heiligste Text im Judentum und besteht aus den fünf Büchern Mose. Sie enthält Gesetze, Geschichten und Lehren, die das Fundament des jüdischen Glaubens und der jüdischen Lebensweise bilden. Die Thora wird oft auf Pergamentrollen geschrieben und in Synagogen beim Gottesdienst gelesen.

ist das geistige Oberhaupt einer jüdischen Gemeinde. Er besitzt umfassendes Wissen über die Thora, das jüdische Gesetz (Halacha) und jüdische Traditionen. Zu seinen Aufgaben gehören die Leitung von Gottesdiensten, das Unterrichten und die Seelsorge.

ist das jüdische Gotteshaus und dient als Ort für Gebete, religiöse Zusammenkünfte und Lehren. Sie ist das Zentrum des religiösen und gemeinschaftlichen Lebens in der jüdischen Gemeinde.

ist ein jüdisches Fest, das an den Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei erinnert. Es dauert sieben bis acht Tage, während derer ungesäuertes Brot (Matzot) gegessen wird, um daran zu erinnern, dass die Israeliten beim Auszug keine Zeit hatten, ihren Brotteig gehen zu lassen.

bedeutet im Deutschen „rechtgläubig“ und wird in verschiedenen Religionen verwendet. Im Judentum bezeichnet er strenggläubige Strömungen, die sich an die traditionellen religiösen Vorschriften halten. Im Christentum beschreibt er die Glaubensrichtung, die vor allem in den östlichen Kirchen (z. B. griechisch-orthodox) verbreitet ist.

ist die zentrale religiöse Feier in den christlichen Kirchen. An diesem Tag wird der Auferstehung Jesu gedacht, weshalb er eine besondere Bedeutung im Christentum hat. Die Formen des Gottesdienstes unterscheiden sich je nach christlicher Tradition.

ist ein Amtsträger in christlichen Gemeinden, der spezielle Aufgaben übernimmt, wie das Unterstützen bei Gottesdiensten und das Helfen von Bedürftigen. Das Wort „Diakon“ bedeutet „Diener“ oder „Helfer“.

ist der neunte Monat im islamischen Kalender und eine heilige Zeit für Muslime. Während des Monats fasten sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, verzichten also auf Essen, Trinken, Geschlechtsverkehr, Rauchen. Ramadan endet mit dem Fest des Fastenbrechens, Eid al-Fitr.

bezeichnet den systematischen Mord an mehr als sechs Millionen Jud*innen während des Zweiten Weltkriegs durch das nationalsozialistische Regime in Deutschland. Neben den Juden wurden auch andere Gruppen wie Sinti*zze und Rom*nja, Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle und politische Gegner*innen verfolgt. Im Hebräischen wird er „Shoah“ (dt. „Untergang“) genannt.

ist ein feierlicher Gottesdienst, an dem sich evangelische Christ*innen zu ihrem Glauben bekennen. Diese Segnung bestärkt die Taufe, also das Ritual, mit welchem Personen im christlichen Glauben und der Gemeinde aufgenommen werden. Die Taufe wird meist im Kleinkindalter durchgeführt, die Konfirmation ca. zwischen dem 13. Und 15. Lebensjahr.

orientiert sich an den Mond- und Sonnenphasen. Er ist wichtig für die Bestimmung religiöser Feiertage und Feste im Judentum. Die jüdische Zeitrechnung beginnt nach jüdischer Überlieferung mit der Schöpfung der Welt, welche auf das Jahr 3761 v. Chr. datiert wird.

Monotheismus bezeichnet den Glauben an einen einzigen Gott, wie er in den Religionen Islam, Judentum und Christentum vertreten wird.

ist ein Süßgebäck aus Schichten von dünnem Blätterteig, gefüllt mit zerkleinerten Nüssen und übergossen mit Zuckersirup. Es ist in vielen Ländern des östlichen Mittelmeerraums verbreitet.

Iskender ist ein traditionelles türkisches Gericht aus dünn geschnittenem Fleisch, das auf Brot mit Joghurt und Tomatensauce serviert wird.

Die Ausstellung // RollUps

Aus dem Workshop ist eine Ausstellung entstanden, die an zwei Standorten ausgeliehen werden kann.

Beim Bildungswerk der Erzdiözese Köln liegt ein Exemplar, das den Fokus Nordrhein-Westfalen hat. 

In der Erzdiözese Freiburg liegt ein Exemplar, das für Baden-Württemberg vorgesehen ist.

Die Ausstellung besteht aus 7 RollUps, die einen ersten Zugang über Portrait und Steckbrief zu den Mitwirkenden bietet.

Materialien

Das Institut für Religionspädagogik Freiburg hat begleitend zur Ausstellung Lehrmaterilien entwickelt.

Steckbriefe entdecken

Aus dem Workshop sind außerdem Steckbriefe entstanden, die die sechs Personen entwickelt und für sich ausgefüllt haben. Diese finden sich hier. 

Herzliche Einladung diese Fragebögen auch selbst mit einer Lerngruppen auszufüllen und darüber ins Gespräch zu kommen.